Discover and read the best of Twitter Threads about #Relotius

Most recents (14)

Was auffällt beim #Relotius-Interview: Die Interviewer scheinen zu glauben, dass all das, was in den psychiatrischen Akten steht, irgendwie einen ehrlichen Eindruck vom Innenleben dieses Mannes gibt. Aber natürlich geht es in der Therapie nicht primär um Wahrheitsfindung.
Psychiater sind nicht dazu da Fakten zu überprüfen, sondern ihren Patienten zu helfen. Nur weil etwas in einer Behandlungs-Akte steht, ist es weder automatisch wahr noch plausibel. Die Grundhaltung in der Therapie ist, anders als im Journalismus, eben nicht der Zweifel.
Klar kann man schreiben: "Laut psychiatrischer Diagnostik erleben Sie dissoziative, psychosenahe und auch psychotische Zustände." Aber das basiert natürlich auch nur auf dem, was Relotius seinem Therapeuten erzählt hat.
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Der @DerSpiegel behauptet, als sich viele Bürger für die Ausstrahlung der Dokumentation "Auserwählt und ausgegrenzt - Der Hass auf Juden in Europa", die arte und WDR nicht zeigen wollten, wären drei Politiker, kontaktschuldig, von der @WerteInitiative durch "subtile Einflussnahme
von jüdischer Seite dazu gebracht worden, Forderungen nach Ausstrahlung rumzutwittern anstatt ordentliche Brief an die Sender und die Programmaufsicht zu schicken (schreiben die Meisterjournalisten nicht so, wäre aber die Alternative - warum nur Twitter? Knicken die politisch
unabhängigen Sender vor ein paar Tweets aus dem BT ein? Was sind das für irre Gedankengänge?). Der @DerSpiegel nennt nur zwei Namen, als müsste er Quellen schützen, warum? Wenn der @DerSpiegel auf Twitter rumsuchen kann (immerhin), dann sicher auch andere.
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#Mainstream bei der Arbeit: Ital. Polizei findet Luft-Luft-Rakete bei Neonazi-Gang und erklärt, diese hätte "im Donbass GEGEN Separatisten gekämpft". Aber was machen @BBC @CNN & Co? Sie schreiben genau das Gegenteil: Aus "gegen" im Polizeibericht wird "für russisch-gestützte..."
Dt. #Mainstream à la @SPIEGELONLINE @tazgezwitscher etc. macht mit und übernimmt #FakeNews auf Basis von @dpa-Meldung. Doch während #dpa bereits gestern um 16 Uhr Richtigstellung veröffentlichte, steht bei Spiegel, Taz & Co noch immer die FakeNews-Variante. Wann Richtigstellung?
Falls den Kollegen @tazgezwitscher @welt + @SPIEGELONLINE bisher die Berichtigung @dpa zum Waffenfund bei Neonazis #Italien auch nach 20h nicht unter die Augen gekommen sein sollte, hier ein Screenshot. Jetzt könnt Ihr aber eure HLs und Artikel entsprechend korrigieren, oder?
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Stell Dir vor es ist Klimawandel, und keiner geht hin... Was für eine Intro zum Workshop "Writing for Change" an der LMU! Danke für die Einladung @haztravrcc

Follow this THREAD for insights into our discussion about environmental journalism then and now 🌿🌎👇#writingforchange
Following in the footsteps of Rachel Carson #writingforchange

How can we stop #climatechange? Can journalism help? What made past media campaigns successful? How many reports can readers take before becoming indifferent? What is the right mixture of emotional & rational appeal?
@mrneuzil traces back the history of environmental journalism all the way to the Bible: "The earth is also polluted by its inhabitants, for they transgressed laws..." (Isaiah 24:5)

🙄 #bibleprophecy #plasticplanet #writingforchange
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Ich habe drei „Reportagen“ von #Relotius aus Bosnien und Albanien gelesen und sie stehen stellvertretend für alles was in der Berichterstattung über Südosteuropa falsch läuft. In diesem Thread versuche ich zu erklären, warum ich das so sehe.
Die Themen: Klar, in Albanien geht es um eingeschworene Jungfrauen und Blutrache, in Bosnien um Krieg. Genau die Klischeethemen, die der mitteleuropäische Leser mit dem Balkan verbindet. Statt Komplexität darzustellen, werden die Klischees der Leser bestätigt.
#Relotius hat offensichtlich keine Ahnung von der Region, trotzdem gibt er sich als großer Welterklärer. Er schafft ein Balkanbild, dass mit der Realität vor Ort nichts zu tun hat. Edwards Saids Orientalism lässt grüßen.
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#SagenWasIst 1: Vor 10 Jahren war ich SPIEGEL-Redakteur. Von nichts und niemand habe ich in meiner Laufbahn als Journalist so viel gelernt wie von der Arbeit mit den Leuten der SPIEGEL-Dok (Johannes, Janine u.v.m.): Ringen um Details, Nachschärfen von Wörtern, Sätzen, Passagen.
#SagenWasIst 2: Die Leute von der SPIEGEL-Dok waren sturznüchterne Eitelkeitsbremsen und hilfreiche Pedanten, die jedes kleine Detail hinterfragten und deshalb von manchen SPIEGEL-Redakteuren als nervige Faktenknechte gesehen wurden #Relotius #Spiegel
#SagenWasIst 3: Aber ihre Arbeit beruhte immer auf Vertrauen. Wenn ein Redakteur (m/w) auf etwas beharrte, das sie nicht nachprüfen konnten, ging es durch und wurde eigens markiert („vom Autor so gewollt“). #Relotius #Spiegel
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Just finished reading @DerSPIEGEL's report on how Claas #Relotius duped them, and all I can say is #factchecking clearly means something different in Germany, because most of what he got away with never would have flown at a US magazine with fact-checkers. spiegel.de/international/…
"Every text printed in DER SPIEGEL," they say, "goes through a thorough fact-checking and vetting process to review the accuracy of every fact stated in an article." As far as I can tell from their mea culpa, this vetting process is limited to what can be Googled from Hamburg.
I've been preparing fact files for 19 years, and they always include phone numbers and e-mail addresses for all my sources, copies of any documents I cite or relied on, and often photos of signs I describe. Translators and fixers? They get called too.
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As someone who used to work at @SPIEGELONLINE's English shop, here's my two cents on the #Relotius #SpiegelGate affair: Spiegel has always worshipped the "Edelfeder" fancypants wordsmith to the detriment of its journalism. Each issue could be half as thick and say twice as much.
What the mag needs is stronger editors who tell Mr. Edelfeder: "Great story, Lutz. Now cut out 2000 words of fluff and back all this flowery crap up. Don't bother to file until you've done that." Instead, Mr. Edelfeder gets to write whatever the hell he (it's always a he) wants.
Case in point: A former DC correspondent (who later became editor-in-chief) had to be called out for pinching a quote without attribution from Time or somewhere while reporting from Washington. Just sloppy. Or lazy. But stronger editing would have caught it before translation.
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Brilliant blog demonstrating how the #Relotius #SpiegelGate scandal has to do with the incentive for journalists to come up with entertaining sensational 'stories' rather than boring accounts of complexity. And Spiegel is pretty sensationalist
What Spiegel defines as 'criminal conduct' in its response, is actually the method that a novel- or songwriter would use. If the bottom line is to publish a 'nice story' that's how you best get one.
spiegel.de/international/…
As the reporter says, he acted as he was under pressure to come up with new successful articles - suggesting that his behaviour was systematically rewarded (until he got caught)
spiegel.de/kultur/gesells…
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So, here’s a little story about this DerSpiegel football reporter who says here: “Everyone at Der Spiegel reports with the utmost care”. #Relotius #Relotiuspresse
During the WorldCup in 2014, he wrote that notorious match fixer Wilson Raj Perumal told him hours before Cameroon faced Croatia that Cameroon would throw the match. Perumal predicted Cameroon would lose 4-0 after a first-half red card, Buschmann wrote. m.spiegel.de/sport/fussball…
The piece, which ran after Cameroon lost 4-0 and following a red card, created a sensation in the middle of the tournament, forcing Cameroon and FIFA to launch an investigation.
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Als ob #relotius nicht schlimm genug wäre - jetzt tritt auch noch #helenefischer nach. Gnadenlos 🎶
Gerade einen “Mitgefühl”-Tweet zu viel gelesen... Ich habe für #relotius sowenig Mitgefühl wie für Enkeltrickbetrüger. Nur, daß die es mit arglosen Opfern zu tun haben, nicht mit einer professionellen Redaktion (thread)
Leidvolle Erfahrung: Zum Betrug (ob durch einen #relotius oder durch externe “Informanten”) gehört auch, sich betrügen zu lassen. Ob wirklich alles getan wurde, um das zu verhindern, läßt sich selten klar mit Ja beantworten
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Apropos #spiegelgate & #Relotius: Ich arbeite seit über 10 Jahren in der PR, v.a. für größere mittelständische Unternehmen. Einer unserer täglichen Herausforderungen ist, dass selbst GFs o. Vorstände keinen Bock haben, mit Nicht-Fach-Journalisten zu sprechen,
weil sie davon ausgehen, dass ihre Position nicht korrekt dargestellt wird, sie selbst lächerlich gemacht werden & der Journalist eine Hidden Agenda vertritt. Deswegen wird, wenn gesprochen wird, gestanzt gesprochen & auf Autorisierung des Interviews bestanden.
Dieses tiefe Mißtrauen gegen Journalisten gab es schon vor #FakeNews & #Wutbürger-Debatten. Wenn wir sagen: Keine Angst, die wollen doch nix Böses, kriegt man ne Geschichte zu hören, wo man sich fragt, was sich der Journalist da gedacht hat. Meistens echt nix böses,
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Kann die Empörung über #Relotius nicht ernst nehmen. Tipps, die prominente Chefs mir gaben: "Das Gute am Auslandsjournalismus ist ja, dass niemand rausfinden wird, ob der Mann in Kabul das wirklich gesagt hat." // "Du hast recherchiert? Das machen wir hier eher nicht." #nojoke
Just to be clear: Ich finde es richtig und wichtig, NICHT so zu arbeiten wie #Relotius. Und sehr sehr viele JournalistInnen tun das auch. Aber es gibt halt auch die, die über Leichen gehen, damit erfolgreich sind, und sich jetzt empören. Die kann ich nicht ernst nehmen.
Es gibt zb 1 prominenten Reporter, von dem viele Leute in der Branche wissen, dass er Quellen erfunden hat. Er ist immer noch höchst erfolgreich.
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Der Fall #relotius ist ein GAU. Er ist ein Extremfall. Aber in so vielen winzigen und nicht so winzigen Situationen gewinnt in Redaktionsräumen jeden Tag “die Geschichte” über sperrige Fakten, ist das preiswürdige, glatte Narrativ wichtiger als die komplizierte Realität.
Hoffentlich diskutieren wir jetzt nicht nur über einen Menschen und ein Medium, sondern über die Bedeutungshierarchie in unserem Beruf, die Erwartungen, die wir jeden Tag in den Lesern und uns selbst wecken, die Realität die wir damit Tag ein Tag aus implizieren
Eine Lehre, die man auch aus dem Fall #relotius ziehen kann: Teamarbeit ist nicht nur die Zukunft des Journalismus ganz allgemein, er hilft auch Betrug zu verhindern oder aufzudecken.
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